Werkbesichtigung Firma ZIMM, Lustenau

 Datum: 27. November 2012

„Perfektion bis ins kleinste Detail“ lautet das Markenversprechen von ZIMM.

Das Familienunternehmen wurde 1977 gegründet und liefert heute in über 40 Länder der Welt. Der 1989 entwickelte Spindelhubgetriebe-Systembaukasten ist in wenigen Jahren zum Hauptprodukt des Unternehmens geworden. Der Baukasten bietet ein vielseitiges Programm für präzise elektromechanische Verstellung von linearen Bewegungen in alle Richtungen – und das bei Lasten bis zu 100 Tonnen. Zur ZIMM-Produktpalette gehören auch eine breite Auswahl an Antriebselementen der Verzahnungs-, Spann-, Gewinde-, Verbindungs- und Lineartechnik.

Die ZIMM Solar GmbH ist eine im Jahr 2009 gegründete Schwesterfirma, welche elektromechanische Antriebe zur Sonnennachführung entwickelt und vertreibt. Hier ist der Kostendruck ein wesentlicher Faktor für die Auslegung der Konstruktion.

ZIMM bietet weltweiten Service und eine rasche Verfügbarkeit ihrer Produkte. Durch das große Lager und kurze Entscheidungswege sind schnelle, individuelle Lösungen für den Kunden möglich. ZIMM liefert komplette Baugruppen, also alles aus einer Hand. Entspricht das Standard-Angebot nicht den Kundenerfordernissen, so bieten sie auch Spezialprodukte und pfiffige, individuelle Lösungen an. Mehr als 35 Jahre Erfahrung in der Antriebstechnik.

Genau so perfekt wie die Produkte ist auch die neu gebaute Halle mit 53.000 m3. Ziel war eine zukunftssichere Energieversorgung mit hoher Energieeffizienz, ressourcenschonendem Betrieb und geringen Betriebskosten. Fussbodenheizung in Büro und Produktionshallen mit Kühlung über Fussboden und Frischluft. Permanente Be- und Entlüftung sowie Be- und Entfeuchtung der Frischluft im Winter und Sommer.
Überschüssige Wärme aus dem Gebäude wird in den Untergrund abgegeben. Somit ist eine saisonale Speicherung bzw. Nutzung von Kühl- und Heizenergie möglich.

Infolge der Bodenbeschaffenheiten war eine Tiefengründung mit Fundamentpfählen notwendig. Das verwendete System der Firma Enercret nutzt hierbei von den statisch notwendigen 340 Fundamentpfählen 110 als „Energiepfähle“. Diese geothermisch aktivierten „Energiepfähle“ haben eine Länge von je 24 m und zusammen rund 10.500 m unterirdische Rohrleitungen. Die Energieversorgung für den gesamten Neubau wird über acht Gasabsorptions- Wärmepumpen sichergestellt. Das verwendete System der Firma Helioplus ist eine Kombination aus Gasbrenner, Erdsonde sowie Abgaswärmetauscher, bei der Heizen und Kühlen (mit klimaneutralem Ammoniak als Kältemittel) in einem Gerät möglich ist. Neben der Brennwertenergie des Brennstoffes wird zusätzlich die über die „Energiepfähle“ gewonnene Energie aus dem Erdreich genutzt. Der Gesamtwirkungsgrad ist damit rund 225%. Die Versorgung mit Wärme und Kälte erfolgt mittels Betonkernaktivierung. Dieses Verfahren nutzt die Gebäudemassen (Beton) zur Temperaturregulierung, indem Rohrleitungen in den Betonboden durch die entsprechend temperiertes Wasser als Heiz- bzw. Kühlmedium fliesst. Aufgrund der vergleichsweise grossen Übertragungsfläche können die Temperaturdifferenzen niedrig gehalten werden. Der Bürobereich wird mit 8000 m3/h Frischluft versorgt. In Sommermonaten erfolgt eine Entfeuchtung der Luft auf ca. 55 % und im Winter eine Befeuchtung der Luft auf mindestens 35%.
Mit diesem System werden mehr als 420.000 kWh an fossiler Energie pro Jahr eingespart. Das entspricht rund 60 Einfamilienhäusern mit etwa 45.000 m3 Erdgas und 83.866 kg CO2 im Jahr.

Nach dem Imbiss und dem sehr eindrucksvollen Betriebsrundgang durch alle Bereiche des Unternehmens mit kompetenter Auskunft durch die Betreuer ging es zur Generalversammlung in das LILA (=Lustenau’s In Lokal für Alle).